Der künstlerische Unterricht an Musikhochschulen nimmt im Hinblick auf die digitale Anreicherung der Lehre eine besondere Stellung ein. Die besonderen Bedingungen und Bedarfe von Lehr- und Lernformaten (u.a. künstlerischer Einzel- und Kleingruppenunterricht) erfordern die Konzeption speziell darauf zugeschnittener didaktischer Angebote.
Die 18 deutschen Musikhochschulen, die sich im „Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen“ zusammengeschlossen haben, möchten Lehrenden der Mitgliedshochschulen die Möglichkeit zur zielgerichteten Weiterqualifizierung im Bereich von (Musik-)Hochschuldidaktik geben. Dafür wurde ein Lehrzertifikatsprogramm konzipiert.
Als Onboarding werden strukturierte Maßnahmen der Hochschule bezeichnet, die mit der Aufnahme neuer Lehrender (insb. Neuberufener) beginnen und nach längerer, aber überschaubarer Zeit enden und deren Ziel es ist, die neuen Lehrenden fachlich und sozial in die Hochschule zu integrieren und mit der Hochschulkultur vertraut zu machen.
Die Aufgabe von Musikhochschulen ist es nicht nur, den Studierenden die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten für ihre spätere Berufslaufbahn zu vermitteln. Vielmehr müssen Studierende dazu befähigt werden, ihre späteren Karrieren selbstbewusst und kompetent auf einem dynamischen Arbeitsmarkt zu gestalten, in dem Festanstellungen nicht mehr die Regel darstellen.
Elektronische Prüfungen an Musikhochschulen gab es vereinzelt bereits vor COVID-19. Vor allem im Bereich der Aufnahmeprüfungen fand teilweise eine Vorauswahl anhand eingesendeter Bewerber:innenvideos statt. Diese bieten – auch jenseits einer Reaktion auf eine pandemische Lage – ökonomische und ökologische Vorteile und eine potentielle Vergrößerung des Bewerber:innenfeldes.
Wie können musikpädagogische Studiengänge zukunftsweisend gestaltet und neue Arbeits- sowie Berufsfelder mitgedacht werden? Wie können „digitale Medien“ stärker in das musikpädagogische Studienangebot integriert werden und Musiklehrende als Multiplikatoren mit vertiefter Kompetenz in diesem Bereich ausgebildet werden? Welche Kompetenzen müssen Lehrer:innen oder Instrumentalpädagog:innen heute mitbringen? Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit diesen Fragen und möchte mit dem Teilprojekt einen Beitrag zur Studiengangsentwicklung leisten.
Auch Musikhochschulen sind gefordert, ihre Studiengänge weiterzuentwickeln, an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und zu akkreditieren. Einige Kernfragen dabei lauten: Wie verändern sich Arbeitsmärkte und Bildungswege? Welche neuen oder vertieften Kompetenzen sollte das Studium dafür vermitteln? Welche Rolle spielt die Digitalisierung dabei? Die Arbeitsgruppe möchte mit diesem Teilprojekt einen Beitrag zur Qualität von Studiengangsentwicklung und Akkreditierung leisten.